Stadt Memmingen:Stadtentwicklungsprojekte

Bauwesen

Stadtentwicklungsprojekte

Übergeordnete Leitvorstellungen für die räumliche Entwicklung einer Stadt sind notwendig, um die Nachhaltigkeit und die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner zu sichern. Dieser übergeordnete Rahmen wird mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Memmingen (ISEK) formuliert. Link zu ISEK auf der Homepage der Stadt Memmingen Stadtentwicklung geschieht daneben in einzelnen Teilräumen von Memmingen, die in weiteren Planungsschritten, seien es Wettbewerbe oder andere planerische Konzepte, näher beleuchtet werden und deren zukünftige Gestalt konkretisiert wird. Die dargestellten Wettbewerbe und Konzepte weisen den Weg für die städtebauliche und nachhaltige Entwicklung der Stadt Memmingen.

Nachverdichtungskonzept Memmingen West

Memmingen ist eine wachsende Stadt, die sowohl in Bezug auf Wohnraum als auch im gewerblichen Bereich weiterhin einer hohen Nachfrage ausgesetzt ist. Der Flächenverbrauch im Konfliktfeld mit endlichen Flächenverfügbarkeiten wird zunehmend zum Thema. Strategien der Innenentwicklung und Nachverdichtung gewinnen an Bedeutung. Im Stadtgebiet von Memmingen gibt es verschiedene Wohngebiete, die Potenzial zur Nachverdichtung haben. Mit dem vorliegenden Nachverdichtungskonzept werden für den Memminger Westen die Innenentwicklungspotenziale in einem Gebiet mit überwiegend Geschosswohnungsbau aufgezeigt.

Das beauftragte Büro pesch partner architekten stadtplaner GmbH aus Stuttgart hat den Memminger Westen unter dem Leitthema der Nachverdichtung städtebaulich näher untersucht. Ziel war es, das städtebauliche Nachverdichtungs- und Entwicklungspotenzial in Form eines Machbarkeitskonzeptes zu beleuchten. Wichtige Grundlage ist die Auseinandersetzung mit der Bestandssituation und die Entwicklung einer weiterführenden Idee zum Thema Nachverdichtung und nachhaltige Stadtentwicklung für den Memminger Westen. Es sollte eine klimaangepasste, qualitätvolle, dabei aber funktionale und wirtschaftliche Lösung herausgearbeitet werden, die eine angemessene städtebauliche Dichte, Wohnqualität sowie Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit der Freiflächen ermöglicht.

Quartiersentwicklung Grenzhofareal

Stuttgarter Büro überzeugt beim Architekturwettbewerb für Grenzhofareal Memmingen

Stadt und i+R lobten Wettbewerb für Quartiersentwicklung mit rund 400 Wohnungen aus.

Unter dem Vorsitz von Prof. Florian Burgstaller, Architekt und Stadtplaner aus München, jurierten am vergangenen Dienstag Fach- und Sachpreisrichter die 14 eingereichten Entwürfe für das ca. 39.000 Quadratmeter große Grenzhofareal in Memmingen. Nach mehreren Wertungsdurchgängen und intensiven Diskussionen fiel eine einstimmige Entscheidung.

Der städtebaulich-freiraumplanerische Entwurf des Stuttgarter Büros a+r Architekten in Zusammenarbeit mit Faktor Grün überzeugte „durch fünf aufgelöste, ähnlich große Blockrandbebauungen sowie einen Bürokomplex mit städtebaulich markantem Hochpunkt, die sich mit ihrer gestaffelten Höhe und ihrem Volumen wohltuend in das nähere Umfeld integrieren“, so die Jury. Zudem waren für das Preisgericht ausschlaggebend: die Anbindung Richtung Osten zum Stadtpark Neue Welt sowie die Lage der grünen Mitte als zentraler Freiraum mit der KiTa in unmittelbarer Nähe als belebendes Element.

Quartier bringt Aufwertung des Stadtteils

Laut den Vorgaben für den Wettbewerb entsteht am Grenzhofareal in erster Linie Wohnbau für alle Bevölkerungsschichten, zudem eine Kindertageseinrichtung, kleinteiliger Einzelhandel, Gastronomie, haushaltsnahe Dienstleistungen, Büroflächen und attraktive Freiflächen. Die rund 400 Eigentums- und geförderten Mietwohnungen bieten ihrer künftigen Bewohnerschaft ein bis vier Zimmer.

Im Vorfeld des Wettbewerbs beteiligten sich rund 550 Bürgerinnen und Bürger an einer Online-Befragung. „Die Bürgerbeteiligung ist für uns ein wichtiges Instrument in der Entwicklung unserer Stadt“, erklärt Fabian Damm, Leitender Baudirektor der Stadt Memmingen. „Ziel war, unter Beteiligung der Bürgerschaft, die Schaffung eines attraktiven, lebendigen, vielfältigen, durchmischten, verdichteten, nachhaltigen und durchgrünten Stadtquartiers. Diesem Ziel sind wir mit der Durchführung des Wettbewerbes einen bedeutenden Schritt nähergekommen.“

Vier Entwürfe ausgezeichnet

Der 9-köpfigen Jury gehörten unter anderem renommierte Stadtplaner und Architekten, der Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger sowie der Leitende Baudirektor Fabian Damm an. Ergänzt wurde das Gremium durch Bürgermeisterin Margareta Böckh und den Leiter des Stadtplanungsamtes Uwe Weißfloch sowie die Eigentümer der i+R Gruppe, Geschäftsführer und Projektentwickler der i+R Wohnbau Lindau und weitere Fachplaner und Berater.

Neben dem Siegerentwurf wurden auch die Entwürfe der Büros AllesWirdGut Architektur (Platz 2), MORPHO-LOGIC (Platz 3) und Thomas Schüler Architekten Stadtplaner (Platz 4) ausgezeichnet.

„Auch dieser städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb bestätigt: Unterschiedliche Herangehensweisen bringen vielfältige Ergebnisse. Diese gemeinsam mit renommierten Planern und politisch Verantwortlichen zu diskutieren, bringt uns der besten Lösung am nächsten und damit unserem Ziel, langfristig mit unseren Standortentwicklungen zur Aufwertung und Belebung von Orten beizutragen“, zeigt sich Karlheinz Bayer, Geschäftsführer der i+R Wohnbau, überzeugt.

Begleitet und abgewickelt wurden der Prozess der Bürgerbefragung sowie der städtebauliche Wettbewerb vom Architekturbüro Haines-Leger aus Würzburg.

Weitere Vorgehensweise

Im Nachgang zum Verhandlungsverfahren wurde das Siegerbüro a+r Architekten mit der Ausarbeitung eines Rahmenplans sowie eines Gestaltungsleitfadens beauftragt. Der Rahmenplan dient als Grundlage für das anstehende Bauleitplanverfahren. Ziel ist es, dass Bauleitplanverfahren im Frühjahr 2023 zu beginnen.